Lernhilfen sind oft sehr teuer und das Budget begrenzt. Viel mehr Spaß als diese zu kaufen macht es sie selber (vielleicht mit Hilfe der Kinder?) zu fertigen. Wer hat selbst Material hergestellt und kann sie uns empfehlen? Schickt mir die Unterlagen, und ich werde sie hier unter eurem Namen veröffentlichen.
Ich möchte den Anfang machen, und einige meiner Arbeitshilfen hier freigeben.
Konzentration:
Vielleicht irre ich mich, aber mir scheint, als ob die Konzentration der Kinder immer mehr nachlässt. Deshalb ist es sicher positiv, wenn eine Lernstunde mit einer Konzentrationsübung begonnen wird, wenn den Kindern Wasser zur Verfügung steht, wenn sie lernen, wie sie trotz Arbeit in der Gruppe zur Sache (HÜ) finden können.
Von einer Mutter (Aromatherapeutin) habe ich ein Konzentrationsöl geschenkt bekommen. Um nicht den ganzen Raum zu beduften (Duftlampen sind übrigens offiziell im Hortbereich nicht erlaubt-Verbrennungsgefahr!) haben wir aus dickem Filz Schneeflocken und Blumen ausgeschnitten. Diese haben wir in Keramikblumenunterteller geklebt (Heißkleber) und darauf wird nun das Öl getropft. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie sich eine Duftschale holen oder nicht. Es wird jedoch sehr gerne angenommen. Immer wieder kann ich beobachten, dass sich ein Kind die auf den Tisch stehende Schale nimmt und einmal intensiv daran riecht, die Schale wieder vor sich auf den Tisch stellt und seine Arbeit fortsetzt.
Alleine durch den Gedanken daran, dass es sich dadurch besser konzentrieren kann, ist das Kind schon bei dem Punkt, wo wir es haben wollen, nämlich sich bewusst auf die Hausübung ein- und nicht ablenken zu lassen.
Weiters sollten die Kinder die Möglichkeit bekommen während der Lernstunde immer wieder Wasser trinken zu können.
Leider haben viele Horte aus raumtechnischen Gründen nicht die Möglichkeit für eine freie Entscheidung der Kinder, wann sie ihre HÜ machen möchten (mit vorher vereinbarter Zeitspanne), denn so würden viele Kinder sich selber besser kennenlernen müssen; ihren Rhythmus erkennen und eine selbständige Arbeitshaltung entwickeln können. Bei den meisten Kindern würde dies funktionieren, und den anderen kann man helfen ihren Weg zu finden.
Zahlenstrahl
Auf dem Boden habe ich mit Malerkreppband eine Linie geklebt. Die Zahlen werden auf Kärtchen gedruckt und laminiert. Man hat nun die Möglichkeit auf der Linie Querstreifen zu kleben, um den Kindern die Zahlen selber dazulegen zu lassen, oder man befestigt wie ich (Vorschule und 1. Klasse) die Zahlen abwechselnd rechts (gerade Zahlen) und links (ungerade Zahlen), damit die Kinder die Zahlen "erwandern" können, oder wie das Kind auf dem Bild, die Werte dazulegen lassen. Wenn man den Gang benutzen kann, besteht die Möglichkeit den Zahlenstrahl bis 100 auf den Boden zu kleben (der Weg zur Toilette?!). Macht Spaß und kann auch für Spiele benutzt werden, zb.: für ein Quiz! Jede richtig beantwortete Frage bedeutet eine Zahl näher zum 100er.
Balkenwaage
Mit Hilfe eines Kleiderbügels und zwei Sandeimern stellt man eine Balkenwaage her.
Zusätzlich braucht man noch 10 Würfel in verschiedenen Größen:
Der 1er Würfel ist der Ausgangswürfel. Der 2er Würfel wiegt doppelt so viel wie der 1er, der 3 er Würfel wiegt 3mal so viel wie der 1er Würfel, usw.
Hat man alle Würfel hergestellt (erfordert einiges Geschick und Zeit), können die Kinder zu wiegen beginnen. Durch den Gewichtsunterschied erkennen sie auch den unterschiedlichen Wert. Fünf ist schwerer als 2, also muss es auch einen größeren Wert haben.
Nebenbei können sie durch vergleichen der beiden Waagschalen auch zusammenhänge erkennen: der 2er und der 3er Würfel zusammen sind so schwer wie der 5er Würfel.
Man kann auch Säckchen mit unterschiedlichen Inhalten nähen. Man kann auf diese Säckchen auch die Maßeinheiten mit Stoffstiften schreiben.
Zahnstocherbündel
Die Zahnstocher werden zu je 10 Stück gebündelt. Einige Zahnstocher werden auch einzeln bereitgelegt. Die Kinder können mit 10er Zahlen gut rechnen. Wenn man überschreitend rechnet, muss das Kind immer wenn es 10 einzelne Zahnstocher zusammen hat dieses gegen ein Bündel tauschen.
Allerdings sollten solche Rechnungen nur dann durchgeführt werden, wenn der Zahlenraum bis 10 gefestigt ist.
Anstatt der Zahnstocher können auch Schaschlik-Spieße genommen werden.
Fliegenklatschen
Hierzu benötigen Sie Fliegenklatschen (nach Kinderanzahl) und Fliegenkarten mit Lösungszahlen (z.B: wie dieses Bild von der Fliege, dass sie seitlich sehen). Nun müssen Sie je nach Alter der Kinder Zahlen auf die Karten schreiben, die den Lösungen der Rechnungen entsprechen; z.B.: die Zahlen bis 20, oder die Ergebnisse der Malrechnungen.
Sie, oder ein Kind, sagt eine Rechnung. Die anderen Kinder versuchen nun so rasch wie möglich zu rechnen und mit der Fliegenklatsche die richtige Fliege zu erwischen. Wer zuletzt die meisten Fliegen hat, ist Sieger.
Es hat sich bewährt, dass die Kinderanzahl nicht zu hoch sein soll, da ansonsten nicht gewährleistet werden kann, dass jeder Schüler mit der Fliegenklatsche die Lösungskärtchen erreicht.
Zahlenkalender
Hierfür benötigt ihr die Zahlen von 0 bis 9 auf Kärtchen geschrieben. Die genannten Ziffern werden sooft kopiert, wie Sie Stellen mit den Kindern erarbeiten wollen. Es sollten auf jeden Fall Einer und Zehnerstellen angegeben werden. Die Ziffern werden pro angegebene Stelle einmal kopiert (also für E, Z, H benötigen Sie den Ziffernsatz 3-mal)und am besten laminiert. Nun werden die Stellenangaben (2 mal kopieren!) auf eine Kartonplatte geklebt. Die Kartonplatte, die Zahlen und der zweite Stellenwertsatz werden nun spiralisiert. Es werden danach die Zahlen übereinandergelegt und mit der Spirale befestigt. Wird hinter der ersten Kartonplatte noch eine zweite gelegt und die beiden in der Mitte mit einer Kordel verbunden, kann man den Kalender auch aufstellen. Die Kinder erkennen durch das Umblättern an der richtigen Stelle den Unterschied zwischen Einer, Zehner, Hunderter, usw.
Man kann das System mit einer Holzplatte und einem Ringbuch- System herstellen, allerdings ist das Blättern hier nicht so einfach, man kann es aber für das Präsentieren vor der Gruppe nutzen.
Deutsch würfeln
Man benötigt dazu drei Blankowürfel (möglichst groß).
Auf den ersten werden die Personen geschrieben:
ich
du
er/sie/es
wir
ihr
sie
Auf den zweiten Würfel werden die Zeiten geschrieben:
Gegenwart
2 x Vergangenheit
2 x Mitvergangenheit
Zukunft
Auf den dritten Würfel werden Verben geschrieben. Sinnvoll ist es diesen Würfel mit Aufklebern zu beschriften, da man nach einiger Zeit dann die Verben verändern kann. Natürlich kann man auch mehrere Würfel nehmen und so mit der Zeit einen enormen "Würfelschatz" aufbauen.
Lesekarten/Leseanfänger
Auf Karteikarten habe ich kurze Texte geschrieben, z.B.: Zeichne einen Sessel. Auf dem Stuhl sitzt eine Katze. Unter dem Stuhl ist eine Maus.
Die Kinder müssen also nicht nur lesen, sondern auch zeigen, dass sie das Gelesene auch verstanden haben!
Postitionen lesen
Auf Karten habe ich Anleitungen geschrieben (z.B.: Der rote Stift liegt neben dem braunen Stift, oder : Das Lineal liegt unter dem Heft). Die Kinder/das Kind soll nun mit seinen Schulutensilien das Gelesene nachlegen. Auf der Rückseite der Karte ist ein Foto, das die richtigen Positionen zeigt. Selbstkontrolle!!!
Einfacher Test zur Lerntypbestimmung
Dieser Test ist für Kinder ab der dritten Klasse geeignet. Der Lerntyp kann sich in den nächsten Jahren aber noch ändern. Jüngere Kinder sind immer Kinästheten (Learning by doing).
Die Wörter in der linken Spalte werden dem Kind/Jugendlichen/Erwachsenen vorgesprochen. Der Auszutestende hört das Wort, und macht ein Kreuz in der Spalte, mit der es das gehörte Wort zuerst in Verbindung bringt. Hört es Meer, und sie/er spürt es auf seiner Haut, so wird bei "ich fühle" ein Kreuz gemacht. Wurden alle Wörter so behandelt, werden die Kreuze jeder Spalte zusammengezählt. Die Kreuze der kinästhetischen Spalten werden zusammengezählt. Die Spalte, die nun die meisten Kreuze enthält, zeigt uns den Lerntyp des Ausgetesteten.
Visueller Lerntyp
Der visuelle Typ lernt am besten über das Sehen und durch das Beobachten. Bietet die Informationen in erster Linie visualisiert an:
Lernplakate schreiben, unterstreichen und markieren, Bilder und Zeichnungen anschauen, Farben verwenden, Eigenen Skizzen anlegen, Merkzettel vermenden (und im Raum, auf Spiegeln oder Kästen kleben), unbekannte Wörter im Wörterbuch nachsehen, Mindmaps, Videofilme verwenden, Lernkarteien
Auditiver Lerntyp
Der auditive Typ lernt am besten über das Gehör. Es fällt im leicht, gehörte Informationen aufzunehmen, wiederzugeben oder zu behalten. Viele Menschen, die dem auditiven Lerntyp zuzuordnen sind, führen gerne Gespräche mit sich selbst und reagieren empfindlich auf störende Geräuschquellen. Sie mögen in der Regel keine Musik im Hintergrund:
Entspannt zuhören, Stichwörter aufschreiben und eine Mindmap erstellen,halblaut lesen, auf Tonband sprechen und anhören, den Stoff vorlesen lassen, den Stoff jemanden anderen erzählen, sich abfragen lassen, einen Mitschüler abfragen, den Stoff in einem Rhythmus aufsagen, einen Reim zum Lernstoff machen, Schulfunksendungen und Dokumentationen anhören
Kinästhetischer Lerntyp
Dieser Typ lernt am besten durch und mit der Bewegung. Er führt gerne Handlungsabläufe durch, weil er sie so besser nachvollziehen kann. Er ist auf diesem Wege am Lernprozess direkt beteiligt und sammelt seine Informationen und Erfahrungen beim direkten Tun. Bei diesem Lerntyp kommt der Ausdruck "begreifen" voll und ganz zum Ausdruck.
Im Duden oder Atlas nachsehen, Lernkartei, Lernkassette, Wörter, Formeln mit der Hand in die Luft schreiben, Prüfungsablauf durchspielen, den Ablauf vorstellen, Prüfungskärtchen schreiben und sich selbst abfragen, beim Lernen herumgehen, wenn es Spaß macht, eigene Zeichnungen und Bilder entwerfen, wenn sie zum Stoff passen, selbstklebende Merkzettel schreiben und dort aufkleben, wo man oft vorbeikommt, zu einem Ablauf, Merkstoff usw. eine Geschichte zeichnen (dabei ist lustig wichtiger als schön), Lernspiele herstellen.
Quelle dieses Lerntests ist mir leider nicht bekannt, sollte es jemand wissen, bitte bei mir melden, damit ich die Rechte klären kann!
visuell | auditiv | kinästhetisch | |||
ich sehe | ich höre | ich fühle | ich rieche | ich schmecke | |
Tee | |||||
See | |||||
raufende Kinder | |||||
Rosen | |||||
Hubschrauber | |||||
Spinat | |||||
Hagel | |||||
Nelke | |||||
Feile | |||||
Fabrik | |||||
Urlaub | |||||
Hund | |||||
Zahnpaste | |||||
Zeichenstunde | |||||
Wissenschaft | |||||
Gewitter | |||||
Samt | |||||
Gebirgsbach | |||||
später Abend | |||||
Teilsumme | |||||
Endsumme | |||||
Wenn ihr Hilfestellungen für den Zugang zu Textrechnungen braucht, dazu habe ich Lernhefte geschrieben. Den Link dazu findet ihr auf der Linkseite.
in eine Sortierbox habe ich in die einzelenen Abteilungen die Wortbezeichnungen geschrieben. Nun sollen die Kinder die Wörter richtig zuordnen. Sind sie damit fertig, stellen sie mir die Box auf den Tisch und ich kann diese dann bei Zeiten kontrollieren. Falsche Wörter kommen einfach wieder heraus. Zusatz: zum Schluss werden in eine Tabelle die Wörter richtig eingetragen
Ich habe einfache Sätze auf buntes Papier geschrieben. Zu jedem Satz habe ich ein Bild gezeichnet (auf weißes Papier), dass zum geschriebenen Satz passt. Beide Teile laminiert und den Kindern jeweils fünf Karten gegeben. Sie mussten das Bild suchen, dass zu ihrem Satz passt. Um es nicht zu einfach zu machen habe ich manche Sätze nur wenig verändert: Mira und Elli malen ein Lamm. Susi und Renate malen Lamas. usw..
Auf selbstgenähten Leibchen habe ich Zahlen aufgebügelt. Nun müssen die Kinder jeweils mit zwei Wäscheklammern (ebenfalls mit Zahlen versehen) die Wäsche befestigen. Wichtig dabei ist, dass die Ziffern auf den Klammern zusammen die Zahl auf dem Leibchen ergeben
Die Kinder haben mit den Malreihen begonnen. Ich habe zum Üben die Rechnungen mit Kreide auf das Pflaster geschrieben und das Ergebnis natürlich nicht vergessen. Dann habe ich mit entfernt. Es hat genau 5 Minuten gedauert und zwei Kinder (erfreulicherweise welche, die es auch nötig hatten) haben sich ein Spiel daraus gemacht. Eine sagte eine Rechnung, die andre sollte auf das Ergebnis hüpfen. So einfach könnte es gehen ;-)
Eine Kollegin hat mir ihre Konzentrationshilfen zur Verfügung gestellt - finde die Ideen spitze!!!
Bei uns gibt es unterschiedliche Angebote entstanden durch Kinder mit sehr niedriger Selbstwahrnehmung:
1) Da wir eine kleine Gruppe sind, dürfen die Kinder auch im Liegen am Autoteppich die HÜ machen, sofern diese ordentlich geschrieben
ist.
2)Es sind verschiedene Sitzkissen vorhanden, die auf den Sessel platziert werden. Dies sind die mit Luft gefüllte Sitzkissen mit und
ohne Noppen. Die Kinder dürfen sich die Kissen holen wenn sie diese brauchen.
Es gibt auch eine günstige Alternative die ebenso gerne angenommen wird und zwar sind das auf die Stühle passend zugeschnitte Stücke
eines Kunstrasen. (Der Plastikrasen mit den spitzen "Rasenstoppeln") Durch diese Stoppeln erhalten sie genügend sensorische Information um sich wahrzuehmen und sich somit auf die Sache
konzentrieren zu können. Die Zappelei wurde weniger da die Kinder nicht ständig damit beschäftigt waren sich körperliche Inputs und Feedback zu holen - um sich zu spüren wetzten sie immer
am Sessel umher.
3) Wenn die Kissen oder Fleckerl nichts mehr nutzen gibts bei uns mit Sand gefüllte Stofffrösche (sind richtig schwer - 1 kg), die sich
die Kinder auf den Schoß oder auf den Kopf legen dürfen bei der Aufgabe.
Eine Kollegin hat mir ihre Konzentrationshilfen zur Verfügung gestellt - finde die Ideen spitze!!!
Bei uns gibt es unterschiedliche Angebote entstanden durch Kinder mit sehr
niedriger Selbstwahrnehmung:
1) Da wir eine kleine Gruppe sind, dürfen die Kinder auch im Liegen am
Autoteppich die HÜ machen, sofern diese ordentlich geschrieben ist.
2)Es sind verschiedene Sitzkissen vorhanden, die auf den Sessel platziert
werden. Dies sind die mit Luft gefüllte Sitzkissen mit und ohne Noppen. Die Kinder dürfen sich die Kissen holen wenn sie diese brauchen.
Es gibt auch eine günstige Alternative die ebenso gerne angenommen wird
und zwar sind das auf die Stühle passend zugeschnitte Stücke eines Kunstrasen. (Der Plastikrasen mit den spitzen "Rasenstoppeln") Durch diese Stoppeln erhalten sie genügend sensorische
Information um sich wahrzuehmen und sich somit auf die Sache konzentrieren zu können. Die Zappelei wurde weniger da die Kinder nicht ständig damit beschäftigt waren sich körperliche Inputs und
Feedback zu holen - um sich zu spüren wetzten sie immer am Sessel umher.
3) Wenn die Kissen oder Fleckerl nichts mehr nutzen gibts bei uns mit Sand
gefüllte Stofffrösche (sind richtig schwer - 1 kg), die sich die Kinder auf den Schoß oder auf den Kopf legen dürfen bei der Aufgabe.